Heinrich Kloppers

14. Juli 1891 Hagelshoek
24. November 1944 Konzentrationslager Neuengamme

Geprägt von furchtbaren Fronterlebnissen im Ersten Weltkrieg und gezeichnet von schweren Verwundungen engagiert sich der Textilarbeiter Heinrich Kloppers im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. In seinem nahe der niederländischen Grenze gelegenen Heimatort Gildehaus gehört der überzeugte Christ 1925 zu den Mitbegründern des Ortsvereins. Auch übernimmt er ehrenamtliche Funktionen in der Arbeitersportbewegung. Als Parteiloser kandidiert er bei den Kommunalwahlen 1929 erfolgreich auf der sogenannten Bürger-Einheitsliste und wird zum Bürgervorsteher von Gildehaus gewählt. Damit befindet er sich in einer exponierten Stellung und ist Anfeindungen aus den rechts- und linksextremen politischen Lagern besonders ausgesetzt. Zu den Gemeindewahlen im März 1933 lässt er sich nicht mehr aufstellen.

In einem dörflich geprägten Milieu lebend ist Kloppers schon vor 1933 als Gegner der NSDAP bekannt. Im Zuge der Machtübertragung an die Nationalsozialisten verliert er 1933 seine Arbeitsstelle bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Bentheim. Mit politisch Gleichgesinnten hält er jahrelang engen Kontakt und trägt auf diese Weise dazu bei, der NS-Propaganda weiterhin kritisch gegenüberzustehen und das politische Zusammengehörigkeitsgefühl aufrecht zu erhalten. Seine guten Kontakte zu in Gildehaus ansässigen Juden pflegt er weiterhin – ungeachtet der zusätzlichen Gefahren die es mit sich bringt, dass einer seiner Brüder überzeugter Nationalsozialist ist.

Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wird Kloppers im Rahmen der Gestapo-Aktion „Gewitter“ am 24. August 1944 verhaftet und zunächst im Gefängnis Bentheim festgehalten. Nach einer Zwischenstation im Polizeigefängnis Osnabrück bringt die Gestapo ihn Ende September 1944 in das Konzentrationslager Neuengamme. Hier stirbt Heinrich Kloppers zwei Monate später, angeblich an „Lungenschwindsucht“.

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