Friedrich Husemann

19. September 1873 Leopoldsthal
15. April 1935 Konzentrationslager Esterwegen

Der aus dem Lippischen stammende Friedrich Husemann findet nach einer Maurerlehre in Bielefeld Arbeit, später wird er im Ruhrgebiet Bergarbeiter. Zuvor Mitglied der Fortschrittspartei, tritt er 1891 in die SPD und in die Gewerkschaft ein. Zunächst ehrenamtlich in Partei und Gewerkschaft aktiv, ist er ab 1903 besoldeter Gewerkschaftsfunktionär in der Bochumer Verbandszentrale der Bergarbeiter. 1911 wird er Zweiter und 1919 schließlich Erster Vorsitzender des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands sowie Vorstandsmitglied der Bergarbeiter-Internationale. Während der Weimarer Republik ist er Stadtverordneter in Bochum, bis 1924 Mitglied des Preußischen Landtages und anschließend Reichstagsabgeordneter.

Wenige Tage nach der Gründung des Reichsbanners am 22. Februar 1924 stellt Husemann sich dem Bund als Berater zur Verfügung. Er bleibt bis 1933 Mitglied im Reichsausschuss des Reichsbanners, der den Bundesvorstand bei wichtigen Entscheidungen unterstützt.

Trotz der Möglichkeit zur Emigration entscheidet sich Fritz Husemann 1933, in Deutschland zu bleiben und hier den Zusammenhalt zwischen den Kollegen zu wahren. Über Schwarze Kassen sorgt er auch dafür, dass inhaftierte Gesinnungsgenossen und ihre Familien finanziell unterstützt werden. Gelder hierfür beschafft er bei Besuchen geflohener Kollegen im Saargebiet. Die Gestapo nimmt ihn im Februar 1935 zum vierten Mal fest und verschleppt ihn schließlich in das Konzentrationslager Esterwegen. Dort wird Fritz Husemann am 14. April 1935 angeblich „auf der Flucht“ angeschossen. Er stirbt am folgenden Tag in einem Krankenhaus.

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