Freiwilliger Arbeitsdienst

Die Weltwirtschaftskrise führt ab 1929 auch in Deutschland zu Massenarbeitslosigkeit. Ein Beschäftigungsprogramm von Reichskanzler Heinrich Brüning (Zentrum) richtet sich vor allem an arbeitslose Jugendliche. Sie sollen als Freiwillige gemeinnützige Arbeiten verrichten. Viele junge Frauen und Männer nutzen diese Gelegenheit. Kostenlose Unterbringung und Verpflegung, medizinische Versorgung und ein kleines Taschengeld ermöglichen ihnen zudem, für den Lebensunterhalt selbst aufzukommen und so von der Unterstützung der Eltern vorübergehend unabhängig zu sein.

Nachdem einzelne Reichsbanner-Gaue den Freiwilligen Arbeitsdienst bereits ab 1931 aktiv ausgestalten, schließt sich der Bundesvorstand des Reichsbanners der Idee des Freiwilligen Arbeitsdienstes im April 1932 an. Er soll der „demoralisierenden Wirkung der Arbeitslosigkeit auf die Jugend“ entgegenwirken.

Bis zum Jahresende 1932 werden über das Reichsbanner insgesamt 10 000 Jugendliche in 114 Arbeitsprojekten eingesetzt. Das Reichsbanner organisiert auch dort politische Bildungsarbeit, die den Arbeitsdienstleistenden die Vorzüge von Demokratie und Republik nahe bringen soll. Die Nationalsozialisten übernehmen 1933 den Freiwilligen Arbeitsdienst und wandeln ihn 1935 in einen Zwangsdienst um.

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