Alfred Zingler

6. Juni 1885 Sprottau
20. August 1944 Zuchthaus Brandenburg-Görden

Aus bürgerlichen Hause kommend, widmet sich Alfred Zingler zunächst der Schauspielkunst und arbeitet dann als Redakteur für verschiedene Zeitungen. Die 1919 gegründete „Tilsiter Volksstimme“ ist die erste sozialdemokratische Zeitung, für die er schreibt. In Tilsit tritt er 1919 auch der SPD bei und wird kurz darauf Stadtverordneter. Über mehrere Zwischenstationen kommt er 1923 zum „Volkswille“ Gelsenkirchen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Margarete Zingler engagiert er sich dort ehrenamtlich in der SPD und in mehreren parteinahen Organisationen. Alfred Zingler tritt 1928 in das Reichsbanner ein und wird in den Vorstand des Ortsvereins Gelsenkirchen gewählt.

Wenige Tage nach der gewaltsamen Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933 flieht der Sozialdemokrat in die Niederlande. Er lässt sich in Hengelo, nahe der deutschen Grenze nieder. Von dort aus schreibt er für mehrere deutsche Exilzeitungen. Zugleich ist er Kontaktperson für den Austausch von Informationen aus Deutschland und für Druckerzeugnisse, die nach Deutschland eingeschmuggelt werden.

Mit der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 geht er gemeinsam mit seiner Ehefrau in den Untergrund. Es gelingt dem Ehepaar über drei Jahre lang, sich vor der Gestapo zu verstecken. Im Juli 1943 werden beide jedoch von der Gestapo festgenommen und sechs Monate später nach Deutschland gebracht. Der „Volksgerichtshof“ verurteilt Alfred Zingler am 17. Juli 1944 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode. Wenige Wochen später wird er im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

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