Walter Steinfeld

1909
5. Februar 1933 Breslau

Walter Steinfeld tritt 1931 in Breslau dem Reichsbanner bei. Sein Vater ist in der Stadt als jüdischer Bankier bekannt. Walter Steinfeld studiert an der Technischen Hochschule Breslau Ingenieurwesen. Der 23-Jährige steht vor seinem Studienabschluss, als er am 5. Februar 1933 in Reichsbanner-Uniform an einer Kundgebung der Eisernen Front teilnimmt. Für diesen Tag ruft das antifaschistische Abwehrbündnis Eiserne Front in vielen deutschen Städten zu Demonstrationen gegen die wenige Tage zuvor erfolgte Ernennung Hitlers zum Reichskanzler auf.

In Breslau kommt es bereits während der Kundgebung zu tätlichen Auseinandersetzungen mit Nationalsozialisten. Auf dem Heimweg wird Steinfeld mitten in der Breslauer Innenstadt und im Beisein zahlreicher Passanten von zwei SA-Männern angegriffen und niedergestochen. Durch einen zufällig anwesenden Polizisten und aufgrund des beherzten Eingreifens von Augenzeugen gelingt es, die flüchtenden SA-Männer zu stellen. Sie werden festgenommen. Walter Steinfeld erliegt in einem nahegelegenen Krankenhaus seinen Verletzungen.

Fünf Tage nach dem tödlichen Überfall findet im Krematorium Breslau die Beisetzung von Walter Steinfeld statt. Das Reichsbanner ist mit einer Abordnung vertreten. Der Vorsitzende des Reichsbanner-Gaus Mittelschlesien, Erich Herrmann, spricht einige Worte. Gleichzeitig sind in mehreren Orten im Reich Gedenkfeiern für den Ermordeten vorgesehen, die jedoch teilweise behindert oder sogar verboten werden.

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