Carl Spiecker
7. Januar 1888 Mönchen-Gladbach
16. November 1953 Bad Königstein
Der promovierte Staatswissenschaftler Carl Spiecker ist Mitglied der Deutschen Zentrumspartei (Zentrum) und engagiert sich nach seinem Studium beim Ausbau parteinaher Zeitungen. Im Ersten Weltkrieg zunächst an der Front eingesetzt, ist er ab 1917 beim Auswärtigen Amt tätig.
Zu Beginn der Weimarer Republik wird er Bevollmächtigter des preußischen Staatskommissars für Oberschlesien und wechselt 1923 als Ministerialdirektor und Leiter der Presseabteilung der Reichsregierung nach Berlin. Nach erneuter Arbeit im Auswärtigen Amt fungiert er zwischen 1930 und 1931 als Sonderbeauftragter des Reichsinnenministeriums zur Bekämpfung des Nationalsozialismus.
Gegen republikfeindliche Kräfte engagiert sich Spiecker bereits seit 1924 im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Im Mai 1924 ist er das erste prominente Zentrums-Mitglied, das im Reichsausschuss des Bundes mehrere verbandsinterne Gremien berät. Die Arbeit des Bundes unterstützt er auch mit Auftritten bei öffentlichen Veranstaltungen. 1928 wird er in den Bundesvorstand der Organisation gewählt.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten flieht der Familienvater nach Frankreich, 1940 nach Großbritannien und später nach Kanada. Im Exil bekämpft er das NS-Regime mit politischen Schriften, die auch nach Deutschland gelangen, und mit deutschsprachigen Rundfunkansprachen.
Zurück in Deutschland zunächst Vorsitzender des katholischen Zentrums, tritt er 1949 zur konfessionsübergreifenden CDU über. Bis zu seinem Tod wirkt Carl Spiecker als Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund.