Friedrich Senger
3. August 1886 Bocholt
3. August 1936 Wuppertal
Friedrich Senger kommt 1912 nach Barmen und findet als Straßenbahnfahrer Arbeit. Zu Beginn der Weimarer Republik wählen seine Kollegen ihn in den Betriebsrat der Barmer Verkehrsbetriebe, später auch zum Betriebsratsvorsitzenden. Kommunalpolitisch aktiv, wird der Sozialdemokrat 1931 Mitglied im Wuppertaler Stadtparlament. Als Mitglied im Reichsbanner engagiert er sich für die Errungenschaften der Republik.
Nach dem Regierungsantritt Hitlers wird Senger aus dem Dienst bei der Straßenbahn entlassen. Im August 1933 von der Gestapo festgenommen, muss er – gemeinsam mit seinem Freund, Kollegen und Genossen Adolf Mann – zunächst zwei Monate lang im Wuppertaler Konzentrationslager Kemna in Haft bleiben. Dort ist er Demütigungen und schweren Misshandlungen der SA ausgesetzt. Im Oktober in das Konzentrationslager Neusustrum im Emsland verlegt, wird er dort noch grausamer misshandelt. Bis zu seiner Haftentlassung im März 1934 muss Senger schwere körperliche Arbeit verrichten.
Zurück in Wuppertal, nehmen Senger und Mann Kontakt zu früheren Kollegen auf. Informationen über die Meinung der Belegschaft zur nationalsozialistischen Politik, die Arbeitsbedingungen und Lohnentwicklung geben sie an einen Kommunisten weiter, der im Konzentrationslager Kemna auf sie zugegangen war. Dieser leitet die Berichte an die Leitung der KPD im Ausland weiter, wo sie in Druckschriften Eingang finden. Im Zuge der Zerschlagung der illegalen Wuppertaler KPD werden im Juli 1936 auch die beiden Sozialdemokraten festgenommen. Die Gestapo foltert Senger im Polizeigefängnis so schwer, dass er sich das Leben nimmt.