Otto Schumann

5. November 1899 Magdeburg
3. Mai 1945 Konzentrationslager Neuengamme

Der Metallarbeiter Otto Schumann kommt 1908 nach Hamburg, um eine Stelle in der Werft Blohm und Voss anzutreten. Als Mitglied in der Gewerkschaft und der SPD ist er ehrenamtlich aktiv. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg wählen seine Kollegen ihn in den Betriebsrat. 1926 wechselt Schumann den Berufszweig und wird Arbeitsvermittler. In dieser Funktion ist er zuletzt beim Landesarbeitsamt Nordmark beschäftigt. 1931 zieht er als Abgeordneter in die Hamburgische Bürgerschaft ein. Die Arbeit des Reichsbanners unterstützt er seit dessen Gründung 1924. In Hamburg gehört er zu den Mitbegründern des Bundes und übernimmt ehrenamtliche Funktionen.

Im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird der Sozialdemokrat 1933 aus politischen Gründen entlassen. Er beteiligt sich am Aufbau illegaler Parteistrukturen der SPD Hamburg. Auch organisiert er Geldsammlungen für die illegale Arbeit der Partei und verteilt finanzielle Hilfen zur Unterstützung bedürftiger Familien von inhaftierten Gesinnungsgenossen.

Im Sommer 1934 nimmt die Gestapo Schumann fest. Das Oberlandesgericht Hamburg verurteilt ihn zu 21 Monaten Gefängnis. 1944 nimmt die Gestapo ihn im Rahmen der Aktion Gewitter erneut fest und bringt ihn in das Konzentrationslager Neuengamme. Bei der Räumung des Lagers schickt die NSDAP mehrere Tausend Häftlinge unter anderem auf drei Schiffe. Bei einem britischen Luftangriff am 3. Mai 1945 geraten zwei der Schiffe mit über 7.000 Häftlingen in der Lübecker Bucht in Brand. 6.600 Häftlinge sterben. Otto Schumann gehört zu den Opfern.

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