Kurt Schumacher

13. Oktober 1895 Culm
20. August 1952 Bonn

Als freiwilliger Kriegsteilnehmer muss dem 19-jährigen Kurt Schumacher wenige Monate nach Beginn des Ersten Weltkrieges ein Arm amputiert werden. Das anschließende Studium der Rechts- und Staatswissenschaften beendet Schumacher mit der Promotion. 1920 tritt er in Stuttgart bei der „Schwäbischen Tagwacht“ eine Stelle als Redakteur an. Als Mitglied der SPD zieht er 1924 in den Württembergischen Landtag ein, seit 1930 ist er Reichstagsabgeordneter. Im Reichstag greift er die Nationalsozialisten in einer aufsehenerregenden Rede scharf an.

Schon Jahre zuvor engagiert sich Schumacher als Verfechter der Republik: 1923 gehört er zu den Mitbegründern der Wandervereinigung Schwabenland. Durch Wanderungen, sportliche Übungen und die „Pflege der Heimatliebe“ sowie durch Vorträge sollen eine staatsbürgerliche Erziehung und die „Befestigung und Vertiefung des demokratischen-republikanischen Staatsbewusstseins“ gefördert werden. Zugleich wird die Organisation zum Schutz von Versammlungen eingesetzt. 1924 in das neu gegründete Reichsbanner überführt, übernimmt Schumacher in Stuttgart den Vorsitz der Ortsgruppe und tritt in den kommenden Jahren auf vielen republikanischen Kundgebungen und Versammlungen auf.

Die Gestapo nimmt ihn im Sommer 1933 fest. Nahezu zehn Jahre lang wird er in mehreren Gefängnissen und Konzentrationslagern festgehalten. 1943 schwerkrank entlassen, wird er nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 erneut für einige Wochen inhaftiert.

Das Kriegsende erlebt Kurt Schumacher in Hannover. 1949 zieht der Parteivorsitzende der SPD in den Deutschen Bundestag ein.

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