Heinrich Schmidt

5. Oktober 1912
1. Mai 1929 Frankfurt am Main

Heinrich Schmidt lebt in Frankfurt am Main und ist Dachdeckerlehrling. Politisch engagiert sich der 16-Jährige in der Sozialistischen Arbeiterjugend und im Reichsbanner, in dem er der Jugendabteilung Jungbanner zugeordnet ist. Am Abend des 28. April 1929 nimmt er an einer Demonstration des Reichsbanners durch die Frankfurter Innenstadt teil. Am gleichen Abend findet dort auch eine Kundgebung der NSDAP statt. Nach dem Ende beider Veranstaltungen kommt es zu tätlichen Übergriffen durch Nationalsozialisten. Dabei wird Schmidt durch drei Messerstiche und einen Schlag auf den Kopf lebensgefährlich verletzt. Im nahegelegenen Krankenhaus kann er sofort operiert werden, stirbt jedoch drei Tage später. Der ebenfalls durch Messerstiche schwerverletzte Reichsbanner-Mann Heinrich Koch erliegt wenige Stunden nach dem gewaltsamen Übergriff seinen Verletzungen.

Das Reichsbanner veranstaltet für Schmidt und Koch eine Trauerfeier. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung werden beide nebeneinander auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt. Zum ersten Todestag der beiden Reichsbanner-Mitglieder wird ein vom Reichsbanner gestifteter Doppelgrabstein feierlich enthüllt.

Die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Täter wegen der Tötung des Reichsbanner-Manns Heinrich Schmidt werden zwei Monate nach dessen Tod mangels Beweisen außer Verfolgung gesetzt. Der gleiche Nationalsozialist wird wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge des Heinrich Koch zwar angeklagt, mangels Beweisen jedoch freigesprochen.

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