Karl Ruggaber

12. April 1887 Habsthal
21. Januar 1936 Stuttgart

Der gelernte Schlosser Karl Ruggaber übernimmt zunächst in ehrenamtlichen Funktionen Verantwortung in der Gewerkschaft und der SPD. Mit 23 Jahren wird er hauptamtlicher Mitarbeiter der SPD in Stuttgart und ab 1912 in Ulm. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg wird er 1919 in die Verfassunggebende Landesversammlung des freien Volksstaates Württemberg gewählt. Bis zum Ende der Weimarer Republik ist er Abgeordneter des Landtages. Im Ulm gehört er 1924 zu den Gründungsmitgliedern der Ortsgruppe des Reichsbanners. Drei Jahre später übernimmt er in Schwenningen die Stelle des Parteisekretärs. Im Reichsbanner wird er 1930 schließlich zum Vorsitzenden des Gaus Württemberg gewählt.

Als konsequenter Befürworter der Republik ist der Sozialdemokrat Ruggaber den Nationalsozialisten regelrecht verhasst. Sie nehmen ihn am 18. März 1933 in „Schutzhaft“ und bringen ihn wenige Tage später in das nahegelegene Konzentrationslager Heuberg. Dort ist er, wie viele seiner Gesinnungsgenossen, Schikanen und Misshandlungen der Wachmannschaft ausgesetzt. Unter Demütigungen muss er körperliche Schwerstarbeit verrichten. Nach sieben Monaten wird der 46-Jährige krank aus der „Schutzhaft“ entlassen. Rund zwei Jahre später stirbt Karl Ruggaber an den Folgen der Haft.

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