Arno Paris

26.3.1886 Glauchau
19.5.1928 Glauchau

Aus einer sozialdemokratisch geprägten Familie kommend, ist auch Arno Paris in mehreren Organisationen der Arbeiterbewegung Mitglied. Auf der Liste der SPD zieht er 1921 in die Stadtverordnungsversammlung von Glauchau ein und übernimmt dort 1924 auch den Fraktionsvorsitz. Seinen Lebensunterhalt verdient der Familienvater als Beitragskassierer der Allgemeinen Ortskrankenkasse Glauchau und Umgebung.

In den Tagen vor der Wahl zum Reichstag am 20. Mai 1928 befindet sich der Wahlkampf überall im Reich auf dem Höhepunkt, so auch in Glauchau. Dort finden am Tag vor der Wahl Propagandaumzüge statt, nachmittags von der KPD und abends von der SPD. In seiner Funktion als SPD-Vorsitzender in Glauchau nimmt Arno Paris gemeinsam mit seiner Ehefrau an der Abendveranstaltung teil. Gegen Ende des Umzugs durch die Stadt kommt es am Rande zu einem Wortwechsel mit Mitgliedern des kommunistischen Roten Frontkämpferbundes. Arno Paris will schlichten, wird jedoch in Handgreiflichkeiten verwickelt. In der Folge wird er niedergestochen und stirbt innerhalb weniger Minuten.

Die Beisetzung von Arno Paris findet unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Mehrere Trauerredner würdigen sein politisches Engagement. Für die SPD spricht der Parteivorsitzende Arthur Crispien, für das Reichsbanner der Vorsitzende des Gaus Chemnitz Max Hofmann. Ein Jahr später wird ein Grabstein feierlich enthüllt. Aus diesem Anlass gibt das Reichsbanner eine Gedenkplakette heraus.

Das Zwickauer Schwurgericht verurteilt den 23-jährigen Täter Albert Gretsch wegen gefährlicher Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu drei Jahren Zuchthaus.

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