Hans Nimmerfall

25. Oktober 1872 München
20. August 1934 Pasing

Hans Nimmerfall erlernt wie sein Vater das Tischlerhandwerk. Aufgrund seines Engagements in Gewerkschaft und SPD findet er keine Anstellung und ist daher in München lange als Gastwirt tätig. 1903 tritt er eine Stelle im Konsumverein München-Pasing an. Fünf Jahre später wird er besoldeter Parteisekretär für den SPD-Bezirk Bayern-Süd. Ab 1911 gehört er über Jahrzehnte dem Stadtrat von Pasing an. Ein Jahr später erlangt der Sozialdemokrat auch ein Mandat im Bayerischen Landtag, dem er bis 1920 und erneut in den Jahren zwischen 1924 und 1928 angehört.

Im Zuge der Deutschen Revolution 1918/19 ist Nimmerfall kurzzeitig Staatsrat im Staatsministerium für militärische Angelegenheiten, dem ehemaligen Bayerischen Kriegsministerium. Anschließend widmet er sich bis zum Ende der Weimarer Republik mit großem Engagement wieder seinen Aufgaben als Stadtrat in Pasing und als SPD-Parteisekretär. Im Reichsbanner ist er seit 1924 Mitglied und übernimmt in den ersten Jahren im Vorstand des Reichsbanner-Gaus Oberbayern-Schwaben wichtige Funktionen.

Wenige Tage nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 wird der überzeugte Demokrat von den Nationalsozialisten in „Schutzhaft“ genommen und wochenlang in Münchener Gefängnissen festgehalten. Am 1. Mai 1933 aus der „Schutzhaft“ entlassen, nimmt die Gestapo ihn am 30. Juni 1933 im Rathaus Pasing erneut fest. Ein Jahr lang muss er in Konzentrationslager Dachau zubringen. Dort ist er, wie viele seiner Gesinnungsgenossen, Schikanen und Misshandlungen der Wachmannschaft ausgesetzt. Wenige Wochen nach der Haftentlassung stirbt Hans Nimmerfall an den Folgen der Haft.

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