Franz Nause

15. Februar 1903 Achtum
30. März 1943 Zuchthaus Brandenburg-Görden

Aufgewachsen in Hannover, muss der 16-jährige Franz Nause seine Ausbildung abbrechen, um nach dem Tod des Vaters als Hilfsarbeiter zum Unterhalt der Familie beizutragen. Organisiert im Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands und in der Sozialistischen Arbeiterjugend, tritt er 1921 in die SPD ein. Als Mitglied im Reichsbanner wird er 1930 aktiv, als die Wahlerfolge der NSDAP zunehmen. Im Reichsbanner ist er ab 1932 Mitglied der Schutzformation – einer Eliteeinheit zur Abwehr nationalsozialistischer Übergriffe.

In der SPD Hannover lernt er Werner Blumenberg kennen. Beide gehören zum linken Flügel der Partei. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten bilden Werner Blumenberg und Franz Nause gemeinsam mit dem Sozialdemokraten Willy Wendt in Hannover die Widerstandsgruppe Sozialistische Front. Die Gruppe entwickelt sich zu eine der größten regionalen Widerstandsorganisationen mit mehreren hundert Gleichgesinnten. Ab 1934 erscheinen regelmäßig illegale Flugschriften. Mit diesen soll eine Gegenöffentlichkeit zur politischen Propaganda der NSDAP geschaffen werden.

Die Gruppe fliegt 1936 auf. Auch Franz Nause wird festgenommen und während mehrerer Verhöre von der Gestapo misshandelt. Der „Volksgerichtshof“ verurteilt ihn am 23. September 1937 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zehn Jahren Zuchthaus. Zunächst im Zuchthaus Hameln inhaftiert, wird er 1940 in das Zuchthaus Brandenburg-Görden gebracht. Durch die Haftbedingungen körperlich bereits geschwächt, erkrankt er dort schwer. Eine angemessene ärztliche Versorgung erfolgt nicht, so dass Franz Nause im Zuchthaus stirbt.

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