Karl Nathan

31. Oktober 1894 Remscheid
18. November 1942 Düsseldorf

Der Sozialdemokrat Karl Nathan ist von Beruf Buchhalter und arbeitet beim Zentralverband der Angestellten, einer SPD-nahen Gewerkschaft. Als überzeugter Demokrat ist er Mitglied im Wuppertaler Reichsbanner.

Mit der gewaltsamen Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933 verliert auch Nathan seinen Arbeitsplatz. Von der Gestapo wird er vorerst nicht behelligt. Das von den Nationalsozialisten 1935 verabschiedete Nürnberger Rassegesetz bedroht jedoch seine Lebenssituation erheblich. Nach diesem Gesetz gilt er als jüdisch, durch seine „privilegierte Mischehe“ mit Maria Nathan ist er aber zunächst zumindest formal geschützt.

Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wird er zusammen mit über 100 anderen jüdischen Männern in Wuppertal verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Dort muss er drei Monate lang zahlreiche Misshandlungen über sich ergehen lassen. Nach seiner Haftentlassung ist er weiteren schweren Diskriminierungen ausgesetzt, die von mehrfach erzwungenem Wohnungswechsel über öffentliche Brandmarkungen bis hin zum Ausschluss vom Bezug bestimmter Lebensmittel reichen. Die zunehmende Einschränkung der Lebensmittelversorgung für jüdische Menschen wirkt sich auf seine durch die Misshandlungen geschwächte Gesundheit dramatisch aus. Seit der Auswanderung seines jüdischen Hausarztes ohne ärztliche Versorgung, erfolgt eine notwendige Krankenhausbehandlung nicht rechtzeitig. 48-jährig stirbt Karl Nathan wegen schlechter Versorgung infolge der im Konzentrationslager erlittenen Misshandlungen.

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