Ernst Mulansky

26. Juni 1881 Doberschau
27. April 1945 Konzentrationslager Dachau

Der aus Sachsen stammende Metallarbeiter Ernst Mulansky engagiert sich früh in der Arbeiterbewegung. In der mitgliederstarken Gewerkschaft Deutscher Metallarbeiterverband (DMV) übernimmt er ab 1910 wichtige Funktionen. Zu Beginn der Weimarer Republik tritt er in Frankfurt am Main die Stelle des örtlichen Bevollmächtigten des DMV an. In dieser Funktion arbeitet er bis 1933. Im Reichsbanner wird der Sozialdemokrat Mulansky im Oktober 1927 zum Vorsitzenden für den Gau Hessen-Nassau gewählt. Während der letzten Bundes-Generalversammlung des Verbandes im Februar 1933 in Berlin wählen die Delegierten ihn in den Bundesvorstand.

Im Zuge ihrer Machtübernahme besetzen die Nationalsozialisten am 2. Mai 1933 reichsweit Einrichtungen der Gewerkschaften. Das Gewerkschaftsvermögen wird beschlagnahmt. Bald darauf werden die Mitglieder in die Deutsche Arbeitsfront, einem nationalsozialistischen Einheitsverband für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, zwangsüberführt. Ernst Mulansky wird am 2. Mai 1933 festgenommen und muss einige Wochen im Konzentrationslager Perlenfabrik in Frankfurt am Main zubringen. Wieder in Freiheit, findet er Kontakt zu Widerstandsgruppen des DMV.

Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 nimmt die Gestapo ihn in „Schutzhaft“ und bringt ihn in das Konzentrationslager Dachau. Dort erkrankt Ernst Mulansky an Typhus und stirbt zwei Tage vor der Befreiung des Lagers durch alliierte Truppen.

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