Kurt Meyer

7. August 1912 Braunschweig
23. Januar 1932 Braunschweig

Der gebürtige Braunschweiger Kurt Meyer engagiert sich im Reichsbanner für die Errungenschaften der Weimarer Verfassung. Wegen seines jungen Alters ist er der Jugendabteilung, dem Jungbanner, zugeordnet. Mit Beginn der 1930er-Jahre wird in Deutschland das Klima politischer Auseinandersetzungen zunehmend gewalttätiger, nicht zuletzt im Freistaat Braunschweig. Er ist das erste Land im Deutschen Reich, in dem die NSDAP ab 1930 dauerhaft an der Regierung beteiligt ist.

Im Januar 1932 formierten sich in Braunschweig mehrere Gruppen von SA-Mitgliedern vor den Werkstoren des Maschinenbau-Unternehmens MIAG. Im Betrieb kommt es bereits seit einiger Zeit zu verbalen und auch gewalttätigen Übergriffen von Nationalsozialisten auf republikanisch eingestellte Kollegen. Für sie organisieren arbeitslose Mitglieder des Reichsbanners einen Begleitschutz für den Heimweg, so auch am 21. Januar 1932. Während eines Handgemenges mit der SA fallen Schüsse. Dadurch werden mehrere Reichsbanner-Mitglieder, darunter Kurt Meyer, schwer verletzt. Der 19-Jährige muss in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er zwei Tage später seinen Verletzungen erliegt.

Bereits fünf Tage nach dem Vorfall gibt die Braunschweigische Regierung eine amtliche Erklärung heraus, nach der es ausgeschlossen sei, dass der Schütze ein Mitglied der NSDAP sei. Die Polizei unter der Fachaufsicht des nationalsozialistischen Innenministers Dietrich Klagges untersagt die Erwähnung der Schuldfrage während der Trauerfeier für Kurt Meyer. An seiner Beisetzung auf dem Hauptfriedhof Braunschweig nehmen mehrere tausend Menschen teil.

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