Julius Meyer

16. November 1875 Wanzleben
31. Mai 1934 Oldenburg in Oldenburg

Aus einer kinderreichen Familie kommend, erlernt Julius Meyer den Beruf des Feilenhauers und arbeitet viele Jahre lang als Kesselschmied in der Kaiserlichen Werft in Wilhelmshaven. Gewerkschaftlich im Deutschen Metallarbeiter-Verband aktiv, wird er zunächst ehrenamtlicher und ab 1904 besoldeter Bevollmächtigter des Ortsvereins Rüstringen. 1908 wird der Sozialdemokrat in den Gemeinderat Bant und in den Landtag von Oldenburg gewählt. Beruflich wechselt er 1913 als Parteisekretär zum SPD-Bezirk Oldenburg-Ostfriesland.

Während der deutschen Revolution 1918/19 wird Meyer Mitglied des Oldenburgischen Landesdirektoriums und übernimmt anschließend im Freistaat Oldenburg als Minister mehrere Ressorts. Nach seinem Ausscheiden 1923 übernimmt er erneut ein Mandat im oldenburgischen Landtag, das er bis 1932 innehat. Als überzeugter Demokrat unterstützt er die Arbeit des Reichsbanners ab 1924 durch seine Tätigkeit als Mitglied im Reichsausschuss, der den Bundesvorstand des Verbandes berät.

Den Lebensunterhalt für seine Familie bestreitet Meyer seit 1923 mit einer freiberuflichen Tätigkeit für den SPD-nahen Konsumverein und für die Tageszeitung „Republik“ (später „Volksblatt“) der SPD für Oldenburg und Ostfriesland. Mit dem Verbot der Zeitung durch die Nationalsozialisten 1933 wird Meyer seiner Einnahmemöglichkeit beraubt. Seine finanzielle Situation gestaltet sich zunehmend schwierig. Julius Meyer sieht offenbar keinen Ausweg und wählt den Freitod.

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