Karl Mayr

5. Januar 1883 Mindelheim
9. Februar 1945 Konzentrationslager Buchenwald

Zu Beginn der Weimarer Republik entschiedener Nationalist, Antisemit und Antikommunist mit weitreichenden Verbindungen in separatistische und völkische Kreise, vollzieht Karl Mayr in den folgenden Jahren eine politische Kehrtwende. Im März 1920 in München am Kapp-Lüttwitz-Putsch als Offizier noch persönlich beteiligt, ist er 1923 Gründungsmitglied einer pro-republikanischen Schutzformation der SPD München, die 1924 in das neu gegründete Reichsbanner überführt wird. Im Reichsbanner wird Mayr 1927 in den Reichsausschuss berufen, der die Arbeit des Bundesvorstandes beratend unterstützt. Im selben Jahr beginnt er, sich ebenfalls im Reichskartell Republik, Bund der republikanischen Kleinkaliber-Schützenvereine Deutschlands zu engagieren. Kurze Zeit später wird er Redakteur der Zeitung „Das Reichsbanner“. Mit teilweise scharfen Formulierungen bis hin zur Polemik verfasst er zahlreiche Artikel, hauptsächlich zu militär- und rüstungspolitischen Themen.

1920/21 kurzzeitig Mitglied der NSDAP, tritt er Mitte der 1920er Jahre der SPD bei. 1932 versucht Mayr erfolglos, die Bildung einer Abwehrfront gegen die NSDAP voranzutreiben, indem er sogar mit hohen Funktionären des reaktionären Wehrverbandes Stahlhelm und mit dem Stabschef der SA, Ernst Röhm, Geheimverhandlungen führt.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten flieht Mayr 1933 nach Frankreich, wo ihn die Gestapo nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1940 festnimmt und zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen und später nach Buchenwald bringt. Dort kommt Karl Mayr bei einem alliierten Luftangriff ums Leben.

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