Rudolf Marek

30. November 1915 Chemnitz
26. Juni 1932 Rußdorf bei Chemnitz

Rudolf Marek wird 1915 in eine Chemnitzer Arbeiterfamilie hineingeboren. 1929 beginnt er eine Lehre bei den Ausbesserungswerkstätten der Reichsbahn und wird zwei Jahre später Mitglied der Kameradschaft Haubach des Jungbanners Chemnitz-Schloß.

Am 25. und 26. Juni 1932 veranstaltet die Chemnitzer Sozialistische Arbeiterjugend eine Sonnenwendfeier mit rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im nahe gelegenen Limbach. Die Versammlung sichert eine Schutzformation des Reichsbanners. Zu ihr gehört der 16-jährige Rudolf Marek. Bereits im Vorfeld gibt es Provokationen und Überfälle auf Reichsbanner-Angehörige seitens der lokalen SS- und SA-Einheiten. Am Nachmittag des 26. Juni wird eine größere Reichsbanner-Kolonne im Stadtteil Rußdorf in der Nähe eines bekannten Treffpunkts für Nationalsozialisten von etwa 25 SS- und SA-Leuten beschossen. Rudolf Marek wird von zwei Schüssen getroffen und stirbt sofort.

Nach seinem Tod wird seinen Eltern anonym ein Brief zugestellt: „Herzlichen Glückwunsch, dass der Vaterlandsverräter tot ist. Erst wenn sämtliche Lumpen- Genossen den gleichen Weg gegangen sind, wird es endlich in Deutschland besser werden, denn erst seit der Plebs regiert, von denen wir uns alles gefallen lassen mussten, sind wir ins Elend gekommen. 3mal Hurra, wenn so ein Auswuchs verschwindet.“

Rudolf Mareks Beerdigung Ende Juni 1932 wird zu einer machtvollen republikanischen Kundgebung der Eisernen Front, an der über 20 000 Menschen teilnehmen.

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