Erich Mäder
5. März 1897 Chemnitz
16. Januar 1934 Altenburg / Thüringen
Während des Ersten Weltkrieges als Hilfslehrer tätig, absolviert Erich Mäder 1919 die Lehrerprüfung und arbeitet als Volksschullehrer zunächst im Altenburger Land und seit 1922 in der thüringischen Stadt Altenburg. Kurzzeitig Mitglied der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei, tritt er 1921 zur SPD über. Im Reichsbanner engagiert er sich für den Erhalt der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Nach erfolgloser Kandidatur für den Reichstag zieht er 1929 als Abgeordneter in den Thüringer Landtag ein, dem er bis 1933 angehört. Im Zuge der ersten Regierungsbeteiligung der NSDAP in Thüringen 1930 entlässt ihn der thüringische Innen- und Volksbildungsminister Wilhelm Frick aus dem Schuldienst, muss diese Anordnung anschließend jedoch zurücknehmen.
Am 2. Mai 1933, dem Tag der reichsweiten Besetzung von Büros und Gebäuden der SPD-nahen Freien Gewerkschaften durch SA und SS, setzt in Altenburg eine Verhaftungswelle gegen Kritiker der NSDAP ein. Auch Erich Mäder wird in „Schutzhaft“ genommen und in der SA-Kaserne Altenburg mehrere Wochen lang gefoltert. Im Juni 1933 aus der Haft freigelassen, erfolgt wenig später die endgültige Entlassung aus dem thüringischen Staatsdienst.
Im Dezember 1933 wird er erneut in „Schutzhaft“ genommen und wiederum schwer misshandelt. Kurz nach seiner Freilassung stirbt Erich Mäder an den Folgen der erlittenen Misshandlungen.