Arno Lumma
13. Juli 1898 Berlin
1945 Konzentrationslager Bergen-Belsen
Der Kaufmann Arno Lumma ist Mitglied der SPD und in Heiligensee, einem Ortsteil von Berlin-Reinickendorf, im Reichsbanner aktiv.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 muss er seine politischen Aktivitäten einstellen. Von der Gestapo wird er zunächst nicht behelligt. Das von den Nationalsozialisten 1935 verabschiedete Nürnberger Rassegesetz bedroht seine private Lebenssituation erheblich. Denn seine Ehefrau gilt nach diesem Gesetz als jüdisch, sie ist durch die „privilegierte Mischehe“ mit ihm jedoch zumindest formal geschützt.
Trotz eigener Gefährdung ist das Ehepaar Lumma 1944 bereit, einen jüdischen Cousin und dessen Ehefrau bei sich zu beherbergen. Diese Verwandten leben seit Anfang 1943 in Berlin in unterschiedlichen Verstecken, um der Deportation in ein Vernichtungslager zu entgehen. Als das bedrohte Ehepaar im Oktober 1944 bei den Lummas ankommt, wird es jedoch festgenommen. Auch Arno und Johanna Lumma werden von der Gestapo in Haft genommen. Arno Lumma wird wegen „Judenbegünstigung“ zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht und im Frühjahr 1945 in das Konzentrationslager Bergen-Belsen verschleppt. Dort verliert sich seine Spur. Johanna Lumma überlebt die NS-Zeit.