Friedrich Lohmeyer

11. August 1890 Hannover
Mai 1945 Lager Ebensee / Österreich

Friedrich Lohmeyer ist gelernter Konditor, kann aber wegen einer schwer Sehbehinderung nicht in diesem Beruf arbeiten. Deshalb verdient er den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zunächst als Hilfsarbeiter. Lohmeyer ist Mitglied der SPD und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und in beiden Organisationen aktiv. Besonders intensiv engagiert er sich jedoch im Reichsbanner Hannover. Ab 1924 arbeitslos, wird ihm sechs Jahre später eine Invalidenrente zuerkannt. Zur Aufstockung der geringen Einkünfte hausiert er mit Seifen.

Von der Gestapo im August 1933 kurzzeitig festgenommen, kommt er wenig später über einen Gesinnungsgenossen der AWO zur Widerstandsgruppe Sozialistische Front Hannover. Die Gruppe entwickelt sich zu einer der größten regionalen Widerstandsorganisationen mit mehreren hundert Gleichgesinnten. Ab 1934 erscheinen regelmäßig illegale Flugschriften, mit denen eine Gegenöffentlichkeit zur politischen Propaganda der NSDAP geschaffen werden soll. Lohmeyer wird einer der Hauptverteiler der Flugschriften.

Die Gruppe fliegt 1936 auf. Auch Friedrich Lohmeyer wird festgenommen. Das Oberlandesgericht Hamm verurteilt ihn am 28. Oktober 1937 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus. Nach Verbüßung der Haft im Zuchthaus Hameln bringt die Gestapo ihn 1941 in das Konzentrationslager Sachsenhausen und im Februar 1945 in das Konzentrationslager Mauthausen. Im Außenlager Ebensee erlebt er am 6. Mai 1945 die Befreiung des Lagers. Durch die Haftbedingungen bereits seit Jahren extrem geschwächt, stirbt Friedrich Lohmeyer wenige Tage später.

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