Siegmund Löwenstein

18. Juli 1910 Elberfeld
21. Februar 1944 Gestapo-Lager Neue Bremm

Siegmund Löwenstein arbeitet als Kaufmann im Bekleidungsgeschäft seines Vaters in Wuppertal-Elberfeld. Um vorzeitig Mitglied im Reichsbanner werden zu können, macht er 1926 falsche Angaben über sein Geburtsjahr. In der Folge wird er 1927 bereits mit 17 Jahren Mitglied der SPD. In die Arbeit des Reichsbanners bringt er sich mit großem Engagement ein und übernimmt mehrere ehrenamtliche Funktionen. Er verfasst auch politische Revuen, die bei Werbeabenden des Jungbanners, der Jugendabteilung des Reichsbanners, aufgeführt werden. Die Wuppertaler Tageszeitung „Freie Presse“ berichtet darüber ausführlich.

Als Jude und Gegner der Nationalsozialisten ist der Sozialdemokrat für die SA erklärter Hauptfeind. Bereits 1928 und 1931 wird er von einer Gruppe von Nationalsozialisten überfallen. Anfang März 1933 überfallen ihn erneut einige Nationalsozialisten. Löwenstein flieht zu einem Freund nach Gütersloh und Wochen später nach Frankreich. Dort gelingt es ihm 1938, die französische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Gegen den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Frankreich kämpft er 1940 als Soldat. Inzwischen Familienvater, flieht er vor dem NS-Regime weiter nach Südfrankreich und schließt sich dort der örtlichen Résistance an. Kurz nach der Geburt seines zweiten Kindes wird er von der Gestapo verhaftet und über mehrere Haftstationen nach Saarbrücken in das Gestapo-Lager Neue Bremm gebracht. Dort kommt der inzwischen 34-jährige Siegmund Löwenstein unter ungeklärten Umständen ums Leben.

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