Julius Leber

16. November 1891 Biesheim
5. Januar 1945 Gefängnis Berlin-Plötzensee

Mit einem Stipendium kann Julius Leber die Oberrealschule besuchen und anschließend Geschichte und Volkswirtschaftslehre studieren. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldet er sich freiwillig als Soldat und nimmt 1920 in Pommern an der Niederschlagung des Kapp-Putsches teil. Nach seiner Promotion wird der Sozialdemokrat Redakteur und später Chefredakteur des „Lübecker Volksboten“. 1924 wird Leber Mitglied im Reichsbanner. Im selben Jahr erhält er ein Mandat in den Reichstag, dem er bis 1933 angehört.

Unmittelbar nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 wird er gemeinsam mit zwei Reichsbanner-Kameraden in Lübeck von SA-Männern überfallen und schwer verletzt. Einer der Angreifer stirbt bei der Attacke, woraufhin alle Beteiligten verhaftet werden. Durch Interventionen, nicht zuletzt seiner Ehefrau Annedore, wird er nach zwei Wochen aus der Haft entlassen. Anschließend bringt das Ehepaar seine Kinder bei Verwandten in Sicherheit. Nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 lebt es mit einer dauerhaft vor dem Wohnhaus postierten Wache des Reichsbanners.

Ende März 1933 erneut festgenommen, kommt Leber nach mehreren Haftstationen 1937 aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen frei. Bald sucht er wieder Verbindung zu Gleichgesinnten und findet später zur Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis. Julius Leber, der nach einem gelungenen Umsturz Reichskanzler oder Innenminister werden soll, wird Anfang Juli 1944 festgenommen, im Oktober 1944 durch den „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und zweieinhalb Monate später hingerichtet.

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