Oswald Laufer
8. April 1905 Elberfeld
7. März 1933 Wuppertal
Anders als seine Eltern, die sich in der Jüdischen Gemeinde Wuppertal engagieren, ist Oswald Laufer als Mitglied der SPD und des Reichsbanners politisch aktiv. Innerhalb des Reichsbanners engagiert er sich im Stadtteil Elberfeld in der sogenannten Schutzformation (Schufo). Seit 1930 versucht das Reichsbanner, sich mit diesen neuen Eliteeinheiten gegen die zunehmende Brutalität der SA zu wehren. Da der Staat seine Schutzfunktion immer weniger ausüben kann, schirmen sie Versammlungen gegen nationalsozialistische Übergriffe ab, begleiten prominente Redner übers Land und bewachen Partei- und Gewerkschaftseinrichtungen. Bei derartigen Einsätzen wird Laufer mehrfach in tätliche Auseinandersetzungen mit Nationalsozialisten verwickelt.
Als Jude und Gegner der Nationalsozialisten ist der 27-Jährige für die SA Elberfeld erklärter Hauptfeind. Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 wird Laufer in „Schutzhaft“ genommen. Während dieser Zeit erhält er einen anonymen Drohbrief. In dem Schreiben wird er aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Nach einer Woche wieder freigelassen, kehrt er in sein Elternhaus zurück. Kurze Zeit später überfallen SA-Männer ihn vor dem Geschäft seiner Eltern. Bei dem Versuch, seinen Angreifern zu entkommen, wird Oswald Laufer erschossen. Diese Tat wird aufgrund einer NS-Amnestie juristisch nicht weiterverfolgt.
Seine Eltern Netty und Simon Laufer werden 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert und überleben die NS-Zeit nicht. 1948 werden zwei am Mord an Oswald Laufer beteiligte SA-Männer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.