Erich Kuttner

27. Mai 1887 Berlin
6. Oktober 1942 Konzentrationslager Mauthausen

Als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren, arbeitet Erich Kuttner nach seinem Jurastudium als politischer Journalist, Satiriker und Schriftsteller. Im Ersten Weltkrieg wird er schwer verwundet und muss mehrere Monate in einem Lazarett verbringen. Aus dem Kriegsdienst als dienstunfähig entlassen, gründet er 1917 den Interessenverband Bund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten, später umbenannt in Reichsbund der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer.

Seit 1921 ist der Sozialdemokrat Abgeordneter im Preußischen Landtag. Innerhalb des Reichsbanners wirkt Kuttner in seiner Funktion als Mitglied des Reichsausschusses, der vom Bundesvorstand des Reichsbanners gewählt wird, um die Arbeit mehrerer Gremien beratend zu unterstützen. Für die „Illustrierte Reichsbanner-Zeitung“ verfasst Kuttner mehrere Artikel.

Im Frühjahr 1933 kurzzeitig inhaftiert, flieht er mit seiner Ehefrau in die Niederlande. Dort setzt er sich bei der Propagandatätigkeit gegen das NS-Regime für eine begrenzte Zusammenarbeit mit Kommunisten ein. Enttäuscht von der ablehnenden Haltung der Exil-SPD in dieser Frage, geht er 1936 als Korrespondent nach Spanien und kehrt im Sommer 1937 verwundet in die Niederlande zurück. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Mai 1940 versucht das Ehepaar Kuttner erfolglos zu fliehen, ein anschließender gemeinsamer Selbstmordversuch scheitert. Im April 1942 wird Erich Kuttner in seiner Amsterdamer Wohnung festgenommen, einige Monate später in das Konzentrationslager Mauthausen überführt und dort wenige Wochen nach seiner Einlieferung „auf der Flucht“ erschossen.

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