Walter Kolb

22. Januar 1902 Bonn
20. September 1956 Frankfurt am Main

Während seines Jurastudiums gehört der Sozialdemokrat Walter Kolb 1922 zu den Mitbegründern des Reichskartells der Republikanischen Studenten, dem er bis 1933 vorsteht. Noch im Jahr der Gründung des Reichsbanners 1924 tritt er in die Republikschutzorganisation ein und wird bald darauf Mitglied des Reichsausschusses, der die Arbeit des Bundesvorstandes beratend unterstützt. Zudem tritt Kolb bei zahlreichen Veranstaltungen des Reichsbanners als Redner auf. Seine berufliche Karriere findet 1932 einen vorläufigen Höhepunkt, als er zum Landrat von Schmalkalden ernannt wird, das seinerzeit noch zu Preußen gehört. Mit 30 Jahren ist Walter Kolb der jüngste Landrat in Preußen.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 vorübergehend inhaftiert und anschließend aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen, lässt Kolb sich in seiner Heimatstadt Bonn als Rechtanwalt nieder. Bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1941 unterstützt er Menschen, die vom NS-Regime bedroht und verfolgt werden. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 nimmt die Gestapo ihn mehrfach fest. Schließlich gelingt ihm im März 1945 jedoch die Flucht aus der NS-Gefangenschaft.

Nach Kriegsende vorübergehend Oberbürgermeister von Düsseldorf, ist er ab 1946 bis zu seinem Tod Oberbürgermeister von Frankfurt am Main. Dort macht sich Walter Kolb insbesondere beim Wiederaufbau der stark zerstörten Stadt einen Namen.

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