Helmut Klotz

30. Oktober 1894 Freiburg / Breisgau
3. Februar 1943 Gefängnis Berlin-Plötzensee

Der promovierte Jurist Helmut Klotz ist 1922/23 in Frankfurt am Main aktives Mitglied der Deutschvölkischen Freiheitspartei, wird anschließend in Bayern Funktionär der NSDAP und nimmt am 9. November 1923 in vorderster Linie am Hitlerputsch in München teil. Nach einigen Monaten Haft ist er anschließend in der NSDAP Baden aktiv, löst sich jedoch Ende 1924 von der Partei. Durch ein zufälliges Zusammentreffen mit einem Reichstagsabgeordneten der SPD kommt er 1928 in Kontakt mit dem Reichsbanner. Im folgenden Jahr wird er Mitglied der Republikschutzorganisation und tritt auch der SPD bei.

Inzwischen in Berlin lebend, verfasst er unter anderem für die SPD mehrere kritische Schriften über die NSDAP und gibt ab 1930 wöchentlich die „Antifaschistische Presse-Korrespondenz“ heraus. Ähnlich wie mit seinen Schriften will Klotz mit diesem Presse- und Nachrichtendienst über nationalsozialistische Aktionen und Positionen informieren.

1933 flieht Klotz über die Tschechoslowakei nach Frankreich. In Paris findet er zunächst Kontakt zu anderen Sozialdemokraten und später zur KPD. Er setzt sich für die Bildung einer Volksfront gegen Hitler ein, berät im Spanischen Bürgerkrieg die republikanische Regierung und publiziert zahlreiche Aufsätze, Denkschriften und Bücher.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1940 in Frankreich verschleppt die Gestapo ihn in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Der „Volksgerichtshof“ verurteilt ihn im November 1942 unter anderem wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode. Zweieinhalb Monate später wird Helmut Klotz im Gefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.

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