Walter Hohnsbehn

25. Juni 1904 Neumünster
3. Mai 1945 Konzentrationslager Neuengamme

Geboren in einer Arbeiterfamilie und früh politisiert, übernimmt Walter Hohnsbehn bereits als Jugendlicher ehrenamtliche Funktionen in Organisationen der Arbeiterbewegung. Über die SPD kann der gelernte Maschinenschlosser die Arbeitervolkshochschule in Harrisleefeld bei Flensburg besuchen. Den Teilnehmenden wird dort seit 1928 in mehrmonatigen Kursen das Basiswissen für Führungspositionen in der öffentlichen Verwaltung vermittelt. 1930 erringt der Jungsozialist ein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung seiner Heimatstadt Neumünster und wird mit 26 Jahren der jüngste Abgeordnete des Kommunalparlamentes. Als Mitglied des Reichsbanners setzt er sich für die Errungenschaften der Weimarer Verfassung ein.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nimmt die Gestapo Hohnsbehn 1933 für mehrere Wochen in „Schutzhaft“. 1936 erneut festgenommen, wird der junge Familienvater aus politischen Gründen zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach der Haftentlassung zieht er mit seiner Familie nach Flensburg.

1944 nimmt die Gestapo ihn im Rahmen der Aktion Gewitter zum dritten Mal fest und bringt ihn in das Konzentrationslager Neuengamme. Bei der Räumung des Lagers schickt die NSDAP mehrere Tausend Häftlinge auf drei Schiffe. Bei einem britischen Luftangriff am 3. Mai 1945 geraten zwei der Schiffe mit über 7.000 Häftlingen in der Lübecker Bucht in Brand. 6.600 Häftlinge sterben. Walter Hohnsbehn gehört zu den Opfern.

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