Otto Hill
7. April 1903 Barmen
29. November 1942 Konzentrationslager Sachsenhausen
Otto Hill arbeitet als Maschinenzeichner. In seiner Heimatstadt Wuppertal engagiert er sich als Mitglied der SPD. Als Verfechter der Errungenschaften der Weimarer Verfassung tritt er auch dem Reichsbanner bei.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bringen für den Sozialdemokraten zunächst keine direkten Repressionen mit sich. Erst Ende Mai 1942 wird der inzwischen 39-Jährige während eines Kuraufenthalts im tschechoslowakischen Karlsbad von der Gestapo verhaftet. Grund ist vermutlich Kritik an der Rassenpolitik der Nationalsozialisten und an Reinhard Heydrich, dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes.
Die Gestapo bringt Hill Anfang November 1942 in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Dort muss er den Rosa Winkel tragen – eine von den Nationalsozialisten eingeführte Kennzeichnung für Häftlinge, die unter dem Vorwurf der Homosexualität ins Konzentrationslager eingeliefert werden. Hill wird einem Arbeitskommando im berüchtigten Klinkerwerk zugeteilt. In diesem Werk müssen die Häftlinge Ziegel für die gigantischen Bauvorhaben der NS-Führung herstellen. Der Arbeitseinsatz im Klinkerwerk gilt als gefürchtetes Strafkommando, in dem körperliche Schwerstarbeit zu verrichten ist. Die Lager-SS nutzt das Klinkerwerk auch für gezielte Mordaktionen. Otto Hill wird wenige Tage nach seiner Ankunft im Konzentrationslager Sachsenhausen schwer zusammengeschlagen und in das Krankenrevier gebracht. Hier stirbt Otto Hill einige Wochen später.