Wilhelm Heidsiek

4. Januar 1888 Preußisch-Oldendorf
7. November 1944 Konzentrationslager Neuengamme

Über mehrere Zwischenstationen kommend, lebt der Schriftsetzer Wilhelm Heidsiek ab 1919 in der Stadt Cuxhaven, die Teil der Freien und Hansestadt Hamburg ist. Dort baut er als Redakteur die neu gegründete SPD-Tageszeitung „Alte Liebe“ auf. Der engagierte Sozialdemokrat wird bald darauf in den Stadtrat von Cuxhaven gewählt. Selbst Kriegsteilnehmer, gehört er 1924 in Cuxhaven zu den Mitbegründern des Reichsbanners, wird in den Vorstand gewählt und übernimmt 1929 den Vorsitz der Ortsgruppe Cuxhaven. Sowohl als Redakteur der „Alten Liebe“ als auch im Reichsbanner bezieht Heidsiek deutlich Stellung gegen die Nationalsozialisten. Bei der Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft am 5. März 1933 erhält er ein Mandat.

Mit dem Verbot der SPD am 22. Juni 1933 durch die Nationalsozialisten verliert der Familienvater nicht nur seine Ämter, sondern auch seinen Arbeitsplatz. Im Herbst 1933 muss er eine zehnwöchige Gefängnisstrafe verbüßen wegen Beteiligung an einer nicht genehmigten Kundgebung im Februar 1933. Nach der Haftentlassung versucht er, als Vertreter den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu sichern. Die Reisetätigkeiten nutzt er, um politische Kontakte zu pflegen und illegale Schriften auszutauschen. Im Visier der Gestapo stehend, muss er 1937 sieben Monate in Untersuchungshaft verbringen. Die Gestapo nimmt ihn nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 im August zunächst im Gerichtsgefängnis Cuxhaven in „Schutzhaft“. Im Oktober wird er in das Konzentrationslager Neuengamme überführt, wo Wilhelm Heidsiek wenige Wochen später stirbt, angeblich an einen Herzschlag.

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