Richard Hauschildt

12. November 1876 Hamburg
6. Dezember 1934 Kassel

Richard Hauschildt tritt bereits als Schriftsetzerlehrling in die SPD ein. Mit 23 Jahren wechselt er den Beruf und arbeitet bei verschiedenen Tageszeitungen der SPD als Redakteur. 1905 kommt er nach Kassel, um eine Stelle beim „Casseler Tageblatt“ anzutreten. Während des Ersten Weltkrieges erlangt er ein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung von Kassel und 1918/19 im Arbeiter- und Soldatenrat.

Zu Beginn der Weimarer Republik wird Hauschildt in die Preußische Landesversammlung gewählt und 1921 in den Preußischen Landtag. 1924 übernimmt er kurzzeitig die kommissarische Leitung des Landratsamtes Hersfeld. Anschließend arbeitet er als Chefredakteur der „Volksstimme“ in Hagen. Dort tritt er in das Reichsbanner ein und übernimmt ehrenamtliche Funktionen. Mehrfach tritt er als Redner auf. Im Herbst 1925 übersiedelt Hauschildt nach Elberfeld, wo er als Chefradakteur der „Freien Presse“ über die Aktivitäten des örtlichen Reichsbanners wohlwollend berichtet. Vier Jahre später übernimmt er beim Parteivorstand der SPD unter anderem die Herausgabe der „Sozialdemokratischen Parteikorrespondenz“. In seinem östlich von Berlin gelegenen Wohnort Straußberg wird er zudem kommunalpolitisch aktiv.

Mit dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten nimmt die Gestapo den Sozialdemokraten Ende Juni 1933 fest. Anfang August 1933 wird er aus dem Konzentrationslager Oranienburg mit der Auflage entlassen, Wohn- und Arbeitsort zu wechseln. Er geht mit seiner Familie nach Kassel. Dort kann Richard Hauschildt jedoch keinen Broterwerb finden und nimmt sich schließlich aus Verzweiflung das Leben.

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