August Hannig

21. Dezember 1910 Essen
19. Oktober 1932 Essen

Der 21-jährige Maurer August Hannig ist in seiner Heimatstadt Essen im Reichsbanner engagiert. Innerhalb des Reichsbanners ist er wegen seines jungen Alters für lange Zeit der Jugendabteilung zugeordnet, dem sogenannten Jungbanner.

Am 18. Oktober 1932 hilft er gemeinsam mit anderen Jungbanner-Kameraden in Essen bei der Verteilung von Flugblättern. Hierbei gerät die Gruppe mit einer Nationalsozialistin in Streit, woraufhin deren Tochter einige Gesinnungsfreunde alarmiert. Der vermeintlich Bedrohten kommen sieben Nationalsozialisten zu Hilfe. Einer der Nationalsozialisten gibt zwei Schüsse ab. Schwer verletzt sinkt August Hannig zu Boden und wird in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er am nächsten Tag stirbt. Der 18-jährige Schütze ist geständig und wird verhaftet.

Vier Tage nach dem gewaltsamen Übergriff wird August Hannig unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Wegen eines Demonstrationsverbots sind im Trauerzug zum Essener Parkfriedhof keine Fahnen erlaubt. Einen Tag später veranstaltet die Eiserne Front Essen im Städtischen Saalbau eine Gedenkfeier für August Hannig.

Im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird der Schütze im Frühjahr 1933 aus der Untersuchungshaft entlassen – vermutlich noch vor der Verordnung des Reichspräsidenten über die Gewährung von Straffreiheit vom 21. März 1933, wonach Strafbefreiung für Straftaten gewährt wird, die unter anderem „im Kampf für die nationale Erhebung des deutschen Volkes“ begangen wurden.

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