Wilhelm Häußler

18. April 1907 Hamburg
22. März 1945 Gefangenenlager Hamburg-Wilhelmsburg

Wilhelm Häußler wächst in Hamburg-Barmbeck im sozialdemokratisch geprägten Milieu auf. Zuvor bereits Mitglied in entsprechenden Jugendorganisationen, tritt er mit 18 Jahren der SPD und dem Reichsbanner bei. Als das Reichsbanner 1930 sogenannte Schutzformationen (Schufos) gründet, engagiert sich Häußler in der Hamburger Schufo 10. Mit den neuen Eliteeinheiten Schufos versucht das Reichsbanner, sich gegen die zunehmende Brutalität der SA zu wehren. Da der Staat seine Schutzfunktion immer weniger ausüben kann, schirmen sie Versammlungen gegen nationalsozialistische Übergriffe ab, begleiten prominente Redner übers Land und bewachen Partei- und Gewerkschaftseinrichtungen.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verliert Häußler aus politischen Gründen seinen Arbeitsplatz. Er bleibt jahrelang arbeitslos. Bereits ab 1933 ist der Familienvater in Hamburg eng in den Widerstand der SPD und des Reichsbanners gegen den NS-Staat eingebunden. Um sich einer drohenden Verhaftung zu entziehen, entschließt er sich 1936 zur Flucht ins Ausland. Wenige Stunden vor der Abreise nimmt die Gestapo ihn fest. Der „Volksgerichtshof“ verurteilt ihn zwei Jahre später wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu sechs Jahren Haft im Zuchthaus. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus Bremen-Oslebshausen 1943 ordnet die Gestapo „Schutzhaft“ an. Über das Polizeigefängnis Fuhlsbüttel wird er in das neu errichtete „Arbeitserziehungslager“ Hamburg-Wilhelmsburg der Gestapo gebracht. Rund zwei Jahre später kommt dort der inzwischen 37-jährige Wilhelm Häußler bei einem alliierten Bombenangriff ums Leben.

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