Konrad Haenisch

13. März 1876 Greifswald
28. April 1925 Wiesbanden

Konrad Haenisch ist bereits als Schüler ein Anhänger der Sozialdemokratie, was zu schweren Konflikten mit seinem konservativen Elternhaus führt. 1893 wird er von der Schule verwiesen und in eine „Nervenheilanstalt“ gebracht. Als er sich nach der Entlassung in Leipzig weiterhin in SPD-Kreisen bewegt, lässt ihn seine Familie entführen und erneut zwangseinweisen.

Seinem Engagement für die Sozialdemokratie tut dies keinen Abbruch. Er beginnt für SPD-nahe Zeitungen zu schreiben und macht sich so in der Partei einen Namen. Wegen „Pressevergehens“ muss er 1905 für einige Monate ins Gefängnis. Er gehört Anfang des 20. Jahrhunderts zum linken Flügel der Partei, bewegt sich aber innerhalb der Sozialdemokratie zunehmend nach rechts. Er befürwortet beispielsweise 1914 die Bewilligung von Kriegskrediten.

Im Zuge der Novemberrevolution 1918 wird Haenisch, der sich stark für sozialistische Bildungskonzepte interessiert, preußischer Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Das Amt legt er 1921 nieder. Im Jahr darauf wird er zum Präsidenten des Regierungsbezirks Wiesbaden ernannt.

Haenisch ist früh von der Idee der Verteidigung der Republik überzeugt und tritt 1924 in das Reichsbanner ein. Im April des gleichen Jahres wird er in den Reichsausschuss berufen, der den Bundesvorstand des Verbandes berät. Eine Abordnung des Reichsbanners gibt Konrad Haenisch das letzte Geleit, als er am 1. Mai 1925 beerdigt wird.

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