Julius Goldschmidt

16. Februar 1910 Helmern/Kreis Warburg
1942 Konzentrationslager Auschwitz

Der gebürtige Westfale Julius Goldschmidt ist von Beruf Bäcker. In seiner Wahlheimat Wuppertal engagiert er sich in der SPD und im Reichsbanner. Innerhalb des Reichsbanners wird er aufgrund seines geringen Alters dem Jungbanner zugeordnet.

Der Familienvater ist bei der Machtübertragung an die Nationalsozialisten 22 Jahre alt. Von der Gestapo wird er vorerst nicht behelligt. Das von den Nationalsozialisten 1935 verabschiedete Nürnberger Rassegesetz bedroht jedoch seine Lebenssituation erheblich. Nach diesem Gesetz gilt er als jüdisch, durch seine „privilegierte Mischehe“ ist er aber zunächst zumindest formal geschützt. Die Verhaftungswelle der Gestapo im Rahmen der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ im Juni 1938 wird in vielen Städten auch auf Juden ausgeweitet, so auch in Wuppertal. Goldschmidt wird festgenommen und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Dort muss er monatelang Misshandlungen über sich ergehen lassen. Unter der Auflage, Deutschland zu verlassen, erfolgt Mitte Dezember 1938 seine Freilassung aus dem Konzentrationslager.

Goldschmidt muss seine Familie in Wuppertal zurücklassen und geht zunächst nach Belgien. Von dort flieht er im Mai 1940 vor der einmarschierenden deutschen Wehrmacht nach Frankreich. In Frankreich wird er von den Behörden des Vichy-Regimes interniert. Nach mehrjähriger Haft in unterschiedlichen Internierungslagern wird er am 11. September 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Dort verliert sich die Spur des inzwischen 32-jährigen Julius Goldschmidt.

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