Paul Gerlach

19. April 1888 Berlin
10. Oktober 1944 Konzentrationslager Sachsenhausen

Paul Gerlach arbeitet ab 1910 als Redakteur verschiedener SPD-Zeitungen und lässt sich zwei Jahre später in Düsseldorf nieder. Aus dem Kriegsdienst kehrt er 1918 schwer verletzt zurück und übernimmt im Reichsbund der Kriegsbeschädigten und ehemaligen Kriegsteilnehmer ehrenamtliche Funktionen. Der Sozialdemokrat ist treibende Kraft beim Aufbau der Düsseldorfer Arbeiterwohlfahrt, deren Vorsitz seiner Ehefrau Hedwig Gerlach übertragen wird. Schließlich wird er Leiter der Hauptfürsorgestelle für Kriegsbeschädigte bei der Rheinischen Provinzialverwaltung und bleibt dies bis zu seiner Entlassung aus politischen Gründen im Mai 1933. Jahrelang Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Düsseldorf, zieht er 1928 in den Reichstag ein.

Im Reichsbanner ist Gerlach bis 1933 Führer des Gaus Niederrhein. Am 21. Februar 1932 hält er bei einer Massenversammlung der Eisernen Front in den Kölner Messehallen eine flammende Rede gegen die Feinde der Republik. Die Nationalsozialisten versuchten daraufhin, gegen Paul Gerlach ein Verfahren wegen Hochverrats und ein Dienststrafverfahren einzuleiten, beide Anzeigen werden jedoch niedergeschlagen.

Bereits 1933 von der Gestapo verhaftet und monatelang in den Konzentrationslagern Papenburg und Lichtenburg festgehalten, muss er 1935 erneut eine mehrwöchige Haft erdulden. Im Rahmen der „Aktion Gewitter“ nimmt ihn die Gestapo Ende August 1944 das dritte Mal fest und bringt ihn einen Monat später in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Hier stirbt Paul Gerlach nach wenigen Wochen, angeblich an einer „eitrigen Brustfellentzündung“.

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