Hugo Frey

16. Dezember 1876 Königshütte/Oberschlesien
26. März 1945 Konzentrationslager Mauthausen

Obwohl aus einer streng gläubigen Familie stammend, tritt Hugo Frey 1901 aus der jüdischen Gemeinde aus. Später wird er Mitglied der SPD und verlegt seinen Wohnsitz nach Breslau. Nach der Rückkehr aus dem Kriegsdienst wird er dort im November 1918 Mitglied des Volksrates. Im Folgejahr wird er in die Stadtverordnetenversammlung Breslau gewählt, der er bis 1933 angehört.

Bereits Mitglied im Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, tritt Frey 1924 nicht nur dem Reichsbanner bei, sondern übernimmt im Reichsbanner-Gau Mittelschlesien eine leitende Vorstandsfunktion. Zunächst als Stellvertretender Vorsitzender und von 1928 bis 1932 als Vorsitzender bestimmte er maßgeblich die Aktivitäten des Reichsbanners mit und tritt bei zahlreichen Veranstaltungen der Republikschutzorganisation als Redner auf.

Den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestreitet Frey als Inhaber eines Handelsgeschäftes. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ändert sich daran zunächst wenig, während der Reichspogrome im November 1938 wird allerdings sein Geschäft zerstört. In einer „privilegierten Mischehe“ lebend, ist er vor den Folgen der Nürnberger Rassegesetze zumindest formal halbwegs geschützt. Im Zuge der Aktion Gewitter jedoch wird er 1944 von der Gestapo festgenommen und in das Konzentrationslager Groß-Rosen sowie Anfang 1945 in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht. Dort stirbt der inzwischen 68-jährige Hugo Frey wenige Wochen später.

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