Helmut Frére

4. Februarr 1918 Barmen
16. September 1942 Tötungsanstalt Schloss Hartheim

Bereits als Kind politisch sozialisiert, tritt Helmut Frére mit 14 Jahren in die Sozialistische Arbeiterjugend Wuppertal ein. Als Befürworter der republikanischen Staatsform wird er zugleich Mitglied im Reichsbanner, in dem er aufgrund seines Alters dem Jungbanner zugeordnet wird.

Zum Zeitpunkt der Machtübernahme der Nationalsozialisten ist Frére 15 Jahre alt. Seinen Lebensunterhalt verdient er später als Hausdiener. Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wird er 1940 nach Sachsen dienstverpflichtet. Vor der Abreise äußert er gegenüber Freunden die Absicht, sich nicht in den Dienst der Rüstungs- und Kriegspolitik der NSDAP stellen lassen zu wollen. Er täuscht Untauglichkeit vor, kann sein Ziel der Ablehnung jedoch nicht dauerhaft erreichen. In Sachsen wird er in den Leunawerken in der kriegswichtigen Produktion eingesetzt. Mit der Werksleitung gerät er mehrfach in Konflikt, da er absichtlich langsam arbeitet, um die Produktion zu behindern.

Im März 1942 vom NS-Staat als „arbeitsscheu“ eingestuft, wird der inzwischen 24-jährige Frére in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Dort wird er der Häftlingsgruppe der „Asozialen“ zugeordnet. Als asozial gilt seit 1938, wer „durch gemeinschaftswidriges, wenn auch nicht verbrecherisches Verhalten zeigt, dass er sich nicht in die Gemeinschaft einfügen will“. Knapp fünf Monate später bringt die SS Frére in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz, wo bereits seit 1940 tausende Euthanasiemorde stattfinden. Mitte September 1942 wird auch Helmut Frére in der dortigen Gaskammer ermordet.

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