Werner Dreyer

2. Juni 1907 Elberfeld
25. Juni 1933 Wuppertal

Als jüngstes von zehn Kindern wächst Werner Dreyer in Elberfeld auf. Der gelernte Former ist Mitglied der SPD und des Reichsbanners. Im Reichsbanner ist er nicht nur als Mitglied aktiv, sondern übernimmt auch ehrenamtliche Funktionen. Durch diese Funktionen ist er in einer exponierten Stellung und den Gegnern der Republik als Verfechter der republikanischen Staatsform bekannt.

Nach der Übertragung der Regierungsmacht an Adolf Hitler am 30. Januar 1933 nehmen die gewaltsamen Übergriffe von Mitgliedern der NSDAP überall in Deutschland zu, so auch in Wuppertal. Am 19. Februar 1933 überfällt ein SA-Sturm auf dem Rathausvorplatz in Barmen einen marschierenden Reichsbannerzug, der an einer Kundgebung der Eisernen Front teilnimmt. Mehrere SA-Männer schießen in die Menge. Am Ende sind zehn Schwer- und zwölf Leichtverletzte zu beklagen. Nach den Reichstagswahlen am 5. März 1933 steigern sich nationalsozialistische Gewaltakte auch in Wuppertal in einem kaum vorstellbaren Ausmaß.

Vermutlich vor diesem Hintergrund entschließt sich Werner Dreyer unterzutauchen. Bereits wochenlang bei Verwandten oder Freunden übernachtend, wird er in der Nacht zum 16. Juni 1933 in der Nähe seines Elternhauses von drei SA-Männern überfallen und beschossen. Mit schweren Schussverletzungen wird der 26-Jährige in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert. Dort kann Werner Dreyer zwar noch eine polizeiliche Aussage zum Tathergang machen, stirbt einige Tage später jedoch an den Folgen seiner Verletzungen.

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