Erich Deppermann

30. Juni 1902 Bielefeld
17. August 1963 Brackwede

Erich Deppermann fühlt sich den Zielen des Sozialismus verpflichtet, tritt mit 18 Jahren in die SPD ein und wird während der Weimarer Republik Vorsitzender der Sozialistische Arbeiterjugend Bielefeld. Als Schriftführer des lokalen Reichsbanners ist er bis 1933 Mitglied im Vorstand des Bielefelder Ortsvereins. Dort setzt sich Deppermann für die Weimarer Verfassung und die Demokratie ein.

Wegen seiner politischen Einstellung hält ihn die Gestapo im Frühjahr 1936 drei Monate lang im Polizeigefängnis Bielefeld gefangen, überführt ihn anschließend in das Konzentrationslager Esterwegen und im August 1936 in das im Aufbau befindliche Konzentrationslager Sachsenhausen. Im Dezember 1936 nach Bielefeld entlassen, muss Erich Deppermann dort zunächst eine erneute „Schutzhaft“ über sich ergehen lassen. Auf Anweisung der Gestapo wird ihm anschließend die Genehmigung zur Betreibung eines Radiogeschäftes, das der gelernte Dreher seit rund zehn Jahren in seiner Heimatstadt betreibt, entzogen. Verbunden mit starken finanziellen Einbußen findet der Familienvater eine Arbeit als Dreher.

Nach Kriegsende beteiligt sich Deppermann in Bielefeld am demokratischen Neuaufbau. Er engagiert sich kommunalpolitisch und wird 1946, inzwischen Bezirkssekretär der SPD, Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. In seinen letzten Lebensjahren ist Erich Deppermann zudem Landrat des Kreises Bielefeld.

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