Eugen Fritsch

21. Juli 1884 Mülsen Sankt Niclas
9. November 1933 Konzentrationslager Hohnstein

Der gelernte Weber Eugen Fritsch engagiert sich gewerkschaftlich im Deutschen Textilarbeiter-Verband und übernimmt im Chemnitzer Ortsverein mehrere ehrenamtliche Funktionen. 1909 wird er in Reichenbach in der Oberlausitz Geschäftsführer des dort neu aufzubauenden Ortsvereins seiner Gewerkschaft. Nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg wieder in Chemnitz, wird ihm dort während der deutschen Revolution 1918/19 das Garnisonskommando anvertraut. Anschließend übernimmt er hier kommissarisch die Regierungsgeschäfte.

Mit Beginn der Weimarer Republik fängt seine politische Karriere an. 1919 wird der Sozialdemokrat in die Stadtverordnetenversammlung von Chemnitz gewählt. Im Herbst 1919 nimmt er eine Stelle als Redakteur der „Volkszeitung für das Vogtland“ an und zieht nach Plauen. Dort erhält Fritsch 1921 ein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung und wird später auch Fraktionsvorsitzender. Als überzeugter Demokrat tritt er 1924 dem Reichsbanner bei, wird in Plauen Vorsitzender des Ortsvereins und in den Vorstand des Gaus Westsachsen gewählt. Gegen den erstarkenden Nationalsozialismus bezieht er mehrfach deutlich Position. Mehrere hochrangige NSDAP-Mitglieder erstatten daraufhin wiederholt Strafanzeigen gegen ihn.

Im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Fritsch im Frühjahr 1933 in „Schutzhaft“ genommen und zunächst in das Konzentrationslager Osterstein in Zwickau gebracht. Einige Wochen später ordnet die Gestapo die Verlegung in das 150 Kilometer entfernte Konzentrationslager Hohnstein an. Dort misshandelt die SA Eugen Fritsch grausam und ermordet ihn schließlich.

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