Wilhelm Buisson

17. April 1892 Emmendingen
6. September 1940 Gefängnis Berlin-Plötzensee

Der Apotheker Wilhelm Buisson kommt bald nach seinem Eintritt in die SPD in engen Kontakt mit dem einflussreichen Münchener Sozialdemokraten Erhard Auer. Für ihn stellt Buisson 1921 im Zusammenhang mit gewaltsamen Übergriffen von Rechtsradikalen eine Sicherheitsabteilung innerhalb der SPD München zusammen, die spätere Auer-Garde. Ihre Mitglieder und mit ihnen Buisson schließen sich 1924 dem Reichsbanner an. Im Vorstand des Münchener Reichsbanners übernimmt er unterschiedliche Funktionen. Zuletzt untersteht ihm dort die 1930 gegründete Schutzformation – eine Eliteeinheit zur Abwehr nationalsozialistischer Gewalt. 1929 wird Buisson in den Reichsausschuss des Reichsbanners berufen, der die Arbeit des Bundesvorstandes beratend unterstützt.

Im Zuge der Machtübernahme der Nationalsozialisten muss er ins Ausland fliehen, um sich dem Zugriff der Gestapo zu entziehen. Von der Tschechoslowakei aus organisiert er unter anderem als Grenzsekretär für die SPD die Verteilung von verbotenen Schriften nach Deutschland sowie die Weiterleitung von Informationen aus Deutschland. Zeitweise ist er auch für den tschechoslowakischen Nachrichtendienst tätig.

Bei einem Aufenthalt im österreichischen Linz im März 1938 zur Einschätzung der politischen Lage im Zusammenhang mit dem Einmarsch deutscher Truppen wird Buisson von der Gestapo festgenommen. Am 26. April 1940 verurteilt der „Volksgerichtshof“ ihn wegen „Landesverrats und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode. Wenige Monate später wird Wilhelm Buisson mit dem Fallbeil hingerichtet.

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