Karl Bröger

10. März 1886 Nürnberg
4. Mai 1944 Erlangen

Der Schriftsteller und Journalist wächst im proletarischen Milieu Nürnbergs auf. Während seines Militärdienstes wendet er sich der Sozialdemokratie zu. In SPD-Kreisen erregen seine Gedichte Aufmerksamkeit, so dass Karl Bröger ab 1913 Redakteur der sozialdemokratischen „Fränkischen Tagespost“ wird. Diesen Posten behält er bis zum Verbot der Zeitung 1933.

Bröger ist bereits 1924 Mitglied im Reichsausschuss, der den Bundesvorstand des Reichsbanners berät. Im Juni desselben Jahres gründet er den fränkischen Gau des Verbands mit und wird dessen Vorsitzender. Er verfasst zahlreiche Beiträge in Verbandszeitungen und tritt als Redner auf. Auch eine republikanische Hymne für das Reichsbanner entstammt seiner Feder. Ab dem Jahr 1930, in dem die Nationalsozialisten zunehmend Wahlerfolge verzeichnen, verstärkt er sein politisches Engagement. In einer unter Pseudonym erscheinenden satirischen Reihe wendet er sich regelmäßig gegen die NSDAP.

1933 tritt er erfolgreich bei der Wahl zum Nürnberger Stadtrat an. Die Arbeit der SPD-Fraktion wird jedoch durch die Nationalsozialisten verhindert. Kurze Zeit später wird Bröger für mehrere Wochen in das Konzentrationslager Dachau verschleppt.

Die Werke Brögers aus der Zeit vor 1933 werden verboten, aber zugleich versucht das Regime, den Autor für sich zu vereinnahmen. Dieser verweigert sich jedoch und schreibt von nun an unpolitische Texte. Die NS-Propaganda bedient sich dennoch an seinem Werk, soweit es sich im Sinne der NS-Ideologie uminterpretieren lässt.

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