Wilhelm Bluhm

24. Dezember 1898 Hannover
24. Juli 1942 Konzentrationslager Sachsenhausen

Der gelernte Schlosser Wilhelm Bluhm stammt aus einer kinderreichen Familie. Durch die Mutter früh politisiert, ist er seit seinem 18. Lebensjahr Mitglied der SPD. Mit der Gründung des Reichsbanners tritt er 1924 in Hannover in diese Republikschutzorganisation ein. Gewerkschaftlich ist er als Vertrauensmann für den Deutschen Metallarbeiter-Verband aktiv, der ihn im November 1932 zu einer Funktionärsausbildung in die verbandseigene Schule nach Bad Dürrenberg delegiert.

Über die SPD Hannover ist er in Kontakt mit Franz Nause, der nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Hannover gemeinsam mit Werner Blumberg und Willy Wendt die Widerstandsgruppe Sozialistische Front aufbaut. Die Gruppe entwickelt sich zu einer der größten regionalen Widerstandsorganisationen mit mehreren hundert Gleichgesinnten. Ab 1934 erscheinen regelmäßig illegale Flugschriften, mit denen eine Gegenöffentlichkeit zur politischen Propaganda der NSDAP geschaffen werden soll. Bluhm erhält regelmäßig die Flugschriften zur Weiterverteilung, zuletzt bis zu 50 Exemplare.

Die Gruppe fliegt 1936 auf. Auch Wilhelm Bluhm wird festgenommen. Das Oberlandesgericht Hamm verurteilt ihn am 10. November 1937 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren und zwei Monaten Zuchthaus. Nach Verbüßung der Haft im Zuchthaus Hameln bringt die Gestapo ihn 1941 in das Konzentrationslager Sachsenhausen, wo Wilhelm Bluhm nach 10 Monaten stirbt, angeblich an Tuberkulose.

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