Julius Birck
12. Juli 1882 Wiesbaden
2. Mai 1933 Duisburg
Der gelernte Schlosser Julius Birck arbeitet als Maschinist auf einem Schleppschiff auf dem Rhein. In Duisburg ist er ab 1903 gewerkschaftlich aktiv in der Fachgruppe Binnenschiffer des Verbandes der Hafenarbeiter und verwandter Berufsgenossen Deutschlands. Nach mehrfachen Zusammenlegungen 1930 zum Gesamtverband der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs fusioniert, ist Birck in dieser Gewerkschaft zuletzt besoldeter Bezirksleiter für die Binnenschiffer des Rheins. Im Reichsbanner engagiert er sich für die Errungenschaften der Weimarer Republik.
Am 2. Mai 1933 besetzen SA und SS in ganz Deutschland die Büros und Gebäude der SPD-nahen Freien Gewerkschaften. Das Gewerkschaftsvermögen wird beschlagnahmt. Bald darauf werden die Mitglieder in die Deutsche Arbeitsfront, einem nationalsozialistischen Einheitsverband für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, zwangsüberführt.
In Duisburg geht die SA bei der gewaltsamen Zerschlagung der Gewerkschaften besonders brutal vor. Julius Birck und drei weitere Gewerkschaftsfunktionäre werden festgenommen, in ein besetztes Gewerkschaftshaus verschleppt, dort aufs schwerste misshandelt und schließlich erschlagen. Ihre Leichen vergräbt die SA in einem Waldstück außerhalb der Stadt. Die Nationalsozialisten verbreiten das Gerücht, die vier Männer hätten sich mit gestohlenen Gewerkschaftsgeldern ins Ausland abgesetzt. Die sterblichen Überreste der Ermordeten werden erst über ein Jahr später gefunden.