Siegfried Betz

2. Mai 1910 Holzhausen/Siegerland
7. August 1932 Dillenburg

Im Siegerland organisieren die Nationalsozialisten im Juli 1932 im Reichstagswahlkampf mehrere politische Veranstaltungen. Sie werden hierbei von der SA unterstützt, die zuvor für mehrere Monate verboten war. Am 24. Juli findet in der Ortschaft Burbach ein Werbetag der NSDAP statt. Auf dem Weg dorthin beschädigt ein SA-Trupp in Holzhausen ein großes Werbeplakat der KPD, woraufhin einige Einheimische die SA-Männer mit Steinen bewerfen. Am Abend kommt es in Holzhausen zu Auseinandersetzungen zwischen der SA und Reichsbanner-Männern.

In der folgenden Nacht kehrten mehrere SA-Trupps nach Holzhausen zurück. Ihre Suche nach Mitgliedern des Reichsbanners bleibt jedoch erfolglos. Beim Durchstreifen des Ortes kommen die SA-Männer am Elternhaus des 22-jährigen Reichsbanner-Mitglieds Siegfried Betz vorbei, das mit einer Fahne der Eisernen Front geschmückt ist. Mittels einer herbeigeschafften Leiter wollen sie die Fahne entfernen. Durch den Lärm werden Siegfried Betz und sein Vater geweckt. Als der Vater die SA zum Verlassen des Grundstücks auffordert, schießt der auf der Leiter stehende SA-Mann in das Haus und verletzt Siegfried Betz schwer. Im Krankenhaus kann Betz einige Tage später zwar Aussagen über die SA-Uniform des Schützen machen, jedoch nichts zu seiner Person. Zwei Wochen nach dem Überfall stirbt Siegfried Betz an den Folgen der Verletzung.

Ende 1932 wird der Mann, der die Leiter herbeischaffte, wegen Landfriedensbruchs zu sechs Monaten Haft verurteilt. Die polizeilichen Ermittlungen führen weder zur Feststellung des Schützen noch der anderen Beteiligten.

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