Eduard Bernstein
6. Janaur 1850 Berlin
18. Dezember 1932 Berlin

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Eduard Bernstein schließt sich 1872 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands an, aus der später die SPD hervorgeht.
1878 nimmt er ein Arbeitsangebot in der Schweiz wahr. Nicht zuletzt wegen der Verabschiedung des Sozialistengesetzes, durch das die politische Arbeit der Sozialdemokratie massiv behindert wird, kehrt Bernstein erst 1901 nach Deutschland zurück. In der Schweiz gibt er das international bedeutsame Wochenblatt „Der Sozialdemokrat“ heraus, das regelmäßig nach Deutschland geschmuggelt wird. Während seiner Zeit in London verfasst Bernstein einen grundlegenden Text zur theoretischen Neuorientierung der SPD. Er fordert eine Abkehr vom revolutionären Klassenkampf zugunsten von Sozialreformen. Zu dieser Zeit vertritt er damit noch eine Minderheitenposition in der Partei.
Jahre später zurück in Berlin beginnt er, für die Sozialdemokratie Texte und Zeitschriften herauszugeben. 1902 erringt Bernstein erstmals ein Mandat für den Reichstag. Im Reichstag stimmt Eduard Bernstein 1915 gegen die Kriegskredite und tritt 1917 in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands ein, aus der er jedoch zwei Jahre später ausgeschlossen wird. Nach dem Wiedereintritt in die SPD ist er für die Partei weitere acht Jahre Abgeordneter im Reichstag.
Das Reichsbanner unterstützt Bernstein von Beginn an als Mitglied, durch seine beratende Tätigkeit im Reichsausschuss und als Autor von Texten für die Verbandszeitung. Nach seinem Tod 1932 findet in Berlin bei seinem Begräbnis eine vom Reichsbanner mitorganisierte Ehrbekundung statt.