August Berger

30. Januar 1892 Tannhausen
Februar 1945 Konzentrationslager Sachsenhausen

Der gelernte Revisorgehilfe August Berger kommt 1912 aus Oberschlesien ins thüringische Apolda, um eine Stelle bei der Stadtverwaltung anzutreten. Während des Ersten Weltkrieges ist er aus gesundheitlichen Gründen nur vorübergehend an der Front eingesetzt. Mit den Schrecken des Krieges kommt er u. a. als Schreiber in einem Lazarett in Weimar in Berührung, was seinen Entschluss, 1924 dem Reichsbanner beizutreten, vermutlich stark beeinflusst. Seit 1920 Mitglied der SPD, zieht er 1925 in den Stadtrat von Apolda ein. Wegen seiner angegriffenen Gesundheit muss er das Mandat 1931 vorzeitig niederlegen.

1933 wird der Vater von fünf Kindern nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 aus dem Beamtenverhältnis entlassen, da nach Auffassung der Nationalsozialisten seine bisherigen politischen Betätigungen „nicht die Gewähr dafür bieten, (…) jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat“ einzutreten.

1934 zieht die Familie in das rund 150 km entfernte Jessen in der Provinz Sachsen, wo im folgenden Jahr ein weiteres Kind geboren wird. Mit erheblich gekürzten Ruhebezügen zwangspensioniert, versucht August Berger, den Familienunterhalt mit Gelegenheits- und Aushilfsarbeiten zu sichern. Im Rahmen der „Aktion Gitter“ wird er am 24. August 1944 von der Gestapo verhaftet und eine Woche später in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht, wo er in Block 26, nahe der Häftlingswäscherei, untergebracht ist. Als letztes Lebenszeichen erhält seine Familie einen hier am 28. Januar 1945 verfassten Brief. Vermutlich kommt August Berger im Februar 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen ums Leben. Seine Familie bleibt ohne Nachricht über sein Schicksal.

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